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  • AutorenbildLady Addison

Das erste Mal bei einer Domina


Es ist soweit: Du hast einen Termin bei deiner Lady bekommen. Wie geht es weiter? Wie begrüsst man eine Domina? Was wird alles in einer Session passieren und was eben nicht? Gibt es allgemeingültige Regeln oder ist jede Domina anders?



Da ich oft Anfragen von BDSM-Neulingen erhalte, fasse ich hier ein paar Informationen zusammen, die dazu dienen, dir die Nervosität zu nehmen. Und mir erspart es natürlich einige Erklärungen ... Wenn du noch nie bei einer Domina einen Audienztermin hattest, ist eine gewisse Aufregung und Nervosität natürlich normal und sogar wünschenswert. Lies meine Tips, wie du dich verhalten solltest, um einen guten Eindruck zu machen und der Lady zu gefallen. Obwohl jede Domina unterschiedlich ist und ihren eigenen Style hat, gibt es einige Grundregeln, die für alle dominanten Damen gelten.

Sei pünktlich. Komm nicht zu spät, aber auch nicht zu früh zu deinem Termin. Denn schliesslich bereitet sich die Lady auf deine Session mit den entsprechenden Szenen vor und möchte dabei nicht gestört werden oder - noch schlimmer - auf dich warten müssen. Das gehört eigentlich sowieso zum guten Ton, aber es sollte trotzdem erwähnt werden. Wenn sie dich um 18.00 Uhr erwartet, sei um 18.00 Uhr dort. Wenn du zu früh vor Ort bist, mach einen kleinen Spaziergang - das hilft dir dabei, deine Nerven zu beruhigen. Wenn du zu spät kommst, hast du schon einmal einen schlechten Start und die Zeit geht von deiner gebuchten Zeit weg.


Begrüsse deine Lady mit Respekt. Vielleicht hat die Dame deines Herzens ein paar Regeln hinterlegt auf ihrer Webseite. Diese gilt es genaustens zu studieren, bevor du zu deinem Termin losfährst. Früher war die Ansprache per Sie der Standard. Heutzutage sehen das einige Damen nicht mehr so eng. Grundsätzlich gilt: Wer gute Manieren und Anstand hat, kann eigentlich gar nichts verkehrt machen. Ein respektvolles "Du" ist jedenfalls besser als ein freches "Sie". Einige unterscheiden zwischen "vor/nach dem Spiel" (kein D/s-Machtgefälle) und "im Spiel" (D/s-Machtgefälle vorhanden). Ich persönlich mag es, wenn du mich stets mit Sie ansprichst - auch ausserhalb der Sessions. Wenn du zur Tür reinkommst und die Lady zum ersten Mal siehst, kannst du sie galant per Handkuss begrüssen - das gefällt mir am besten, denn es wirkt charmant, respektvoll und trotzdem nicht aufgesetzt oder aufdringlich. In Pandemie-Zeiten hat es sich eingebürgert, die Lady ohne Körperkontakt zu begrüssen.

Muss ich denn nicht auf die Knie fallen? Müssen nicht, aber können durchaus. :-) Meistens empfängt dich deine Domina ja nicht direkt zu einer Szene. Vor allem nicht, wenn du Anfänger bist und du sie noch nicht kennst. Die klassische Begrüssung der Domina mit einem Kuss auf ihre Schuhe (nicht Füsse!) ist angebracht beim Beginn der Session. Das heisst, es findet zuerst in aller Ruhe ein Vorgespräch in der Lounge statt. Dabei werden deine Erfahrungen, Grenzen und Interessen besprochen. Danach machst du dich in deinem Zimmer oder deiner Garderobe bereit und kannst dann zum Spiel oder zur Behandlung antreten. Natürlich wird vor einer Session geduscht und störende Körperbehaarung wurde schon zuhause entfernt. Je nach Session bist du zu Beginn entweder nackt oder - beispielsweise bei einem Rollenspiel - entsprechend angezogen. Die Lady wird dir sagen, was sie von dir erwartet. Ansonsten kannst du sie immer höflich fragen. Ein erfahrener Sklave weiss, dass er eine Domina niemals anstarren darf. Er hält seinen Blick unterwürfig gesenkt und wartet darauf, geführt und angeleitet zu werden.



Was ist eigentlich eine Door-Start-Session? Wie der Name es schon vermuten lässt, beginnt bei dieser Session gleich alles schon an der Tür. Wenn du reinkommst, geht es gleich los. Das "Spiel" beginnt. Es gibt kein Vorgespräch. Alle wichtigen Informationen wurden vorab telefonisch oder per E-Mail geklärt. Ich mag Door-Start-Sessions sehr, es ist aber - wie alles - reine Geschmacksache. Bei Anfängersessions sind Vorgespräche oft sinnvoller. Für Rollenspiele ist ein Door Start perfekt geeignet, damit man keinen Bruch beim Übergang zwischen Gespräch und Session hat.

Deinen Wunschzettel solltest du zuhause lassen. Eine klassische Domina mag es nicht, wenn du ihr eine Liste mit BDSM-Praktiken abgibst, die sie dann bitteschön auszuführen hat. Sie ist nämlich keine Erfüllungsgehilfin deiner Fetische, sondern eine Künstlerin, die dir erlaubt, Teil einer individuellen Performance zu sein. Natürlich steckst du gemeinsam mit der Lady den Rahmen des Spiels oder der Behandlung ab - aber das "Topping from the Bottom" oder das absichtliche Herbeiführen von Strafen bzw. Spielarten sind ein No-Go! Eine erfahrene Domina wird dich schon nicht überfordern, keine Angst. Es gilt aber, ihre Regeln zu befolgen und ihre FemDom-Kunst zu geniessen und akzeptieren, wie sie ist. Sonst bräuchtest du ja nicht zu einer Domina zu gehen, nicht wahr? Wer mit der Einstellung "einmal auspeitschen und abmelken bitte" kommt, sollte seine Grundmotivation, eine Domina zu besuchen, nochmals überdenken und ist wahrscheinlich in einem Erotik-Club besser aufgehoben. Ob dich die Lady zu einem "Happy End" kommen lässt oder nicht, liegt in ihrem Ermessen - und du hast das zu akzeptieren. Ich persönlich entscheide vieles situativ und intuitiv. Standardabfertigungen gehören nicht zu meinem Repertoire.

Deine Deal Breaker in einer Session sind für die aktive Person sehr wichtig zu kennen. Was ist damit gemeint? Ein Deal Breaker kann sehr individuell sein. Bei manchen Subs ist zum Beispiel buchstäblich "die Luft raus", wenn sie abgespritzt haben. Ihre ganze Lust und ihre Devotheit verpufft und sie finden nicht mehr zurück ins Spiel und in ihre Rolle. Wenn die Herrin dich also nach 15 Minuten abspritzen lässt, war's das mit der 1-stündigen Session. Das wäre doch schade. Ein anderes Beispiel sind Tabus, die für dich die Stimmung zerstören. Gewisse explizite Wörter und Dirty Talk, wie "Sklavensau" oder "kleiner Wichser", mögen für den einen anregend sein, für den anderen ist das eher abtörnend. Deine Domina sollte deshalb wissen, ob es solche Deal Breaker bei dir gibt und welche es sind.


Als lernwilliger Anfänger hast du gute Karten. Einige Dominas mögen keine Anfänger, andere hingegen begrüssen es, diese nach ihren eigenen Regeln zu formen. Natürlich gibt es auch hier unterschiedliche Vorlieben bei einer Domina. Ich führe gerne Anfänger in die wundervolle Welt des BDSM ein, solange die Grundvoraussetzungen gegeben sind: Respekt, gute Manieren und der Wille, sich zu unterwerfen. Vergiss nicht: Es geht darum, ihre Dominanz als Gesamtkunstwerk spüren zu dürfen - nicht um einzelne BDSM-Praktiken zu erleben. Geniess einfach die Performance und zerstöre den Moment nicht, indem du sie beispielsweise mitten im Spiel fragst, ob sie eigentlich auch an die nächste Fetisch-Party gehen wolle. Small Talk gehört ins Vor- oder Nachgespräch, ausser es passt in ein Rollenspiel. Lass dich darauf ein.

Die Sache mit dem Tribut. Dominante Damen haben keinen "Preis". Sie sind keine Ware, die man bestellen und kaufen kann. Du bezahlst einen Tribut dafür, dass sich die Domina deiner annimmt und dich überhaupt empfängt. Je nach der Zeit, die sie mit dir verbringt, je nach Material, das sie für dich benötigt (z. B. für Klinik-Spiele), je nach Exklusivität der Location sind die Tribute unterschiedlich hoch. Es gibt beim Tribut keine allgemeingültigen Standards, selbst wenn in der Schweiz ein Tribut von ca. CHF 500.- für 1 Stunde aktive Spielzeit in einer gut ausgestatteten Location die grobe Regel ist. Du solltest Tribute nicht zwischen den Damen vergleichen. Eine Session in einem kleinen Hotelzimmer ist natürlich günstiger als eine Session in einer grosszügigen BDSM-Location (wie z. B. das Hotel BizArt), wo du exklusiv alle Räume mit der Herrin benutzen kannst. Schliesslich kommt es auch vor, dass die Lady dir etwas mehr Zeit als abgemacht gewährt - wenn sie besonderen Spass an dir hat. Du siehst, es liegt wohl auch in deinem Interesse, dich gut zu benehmen. Wenn du die Domina verärgerst, wird sie dich bestimmt nicht wieder empfangen und die Session so kurz wie möglich halten oder gleich abbrechen. Wenn du sie erfreust, wird sie dich gerne wieder empfangen und erlaubt dir vielleicht kleine Extras.

Die Übergabe des Tributs erfolgt immer vor dem Beginn des Spiels. Stell also sicher, dass du die vereinbarte Summe in einem hübschen Couvert übergeben kannst. Meistens wird der Tribut gleich beim Eintreffen bzw. nach dem Vorgespräch übergeben - oder du legst das Couvert zwischen ein paar schöne Blumen oder ein anderes Geschenk, das sich die Lady wünscht. Der Lady einfach ein paar Banknoten in die Hand zu drücken, wirkt hingegen etwas stillos. Ich persönlich habe eine kleine Tributschachtel, die auf dem Tisch liegt, wenn ich meine Gäste empfange. So werden Peinlichkeiten vermieden, wenn du kein Couvert zur Hand hast. Falls du mit Kreditkarte zahlen möchtest, solltest du vorher abklären, ob das möglich ist. Ich akzeptiere auch Kreditkarten-Zahlungen vor Ort, aber das ist nicht bei jeder Dame so.


Eine Anzahlung aus Respekt. Mittlerweile gilt bei fast allen professionellen Dominas eine Anzahlungspflicht. Zwischen 30 und 50 % des Session-Tributs wird meistens im Voraus überwiesen - vor allem bei Erstbegegnungen. Zahlungsmöglichkeiten gibt es ja mittlerweile viele. Der Grund für die Anzahlung liegt darin, dass deine Domina die Räumlichkeiten extra für dich reserviert und Miete bezahlt. Ausserdem bereitet sie die Session vor, kauft vielleicht noch spezifisches Material ein und investiert bereits Zeit und Geld in deine Session, bevor sie stattgefunden hat. Da es leider immer wieder "No Shows" gibt, die es sich in letzter Sekunde anders überlegen - böse Absichten wollen wir niemandem unterstellen - und nicht zum Termin erscheinen, verlange ich und viele meiner Kolleginnen eine Anzahlung für die gebuchte Session.



Die Session dauert so lange, wie sie dauert. Du hast also eine Audienz für 1,5 Stunden gebucht bei mir (und ich kann hier nur für mich selbst sprechen). Das bedeutet, dass die aktive Spielzeit ungefähr 90 Minuten lang sein wird. Vorgespräch, Umziehen, Duschen, Nachgespräch zählen nicht zu dieser Zeit. Das heisst: Du bist noch ein wenig länger bei mir und solltest dir ungefähr zwei Stunden Zeit einplanen, die du bei mir verbringen wirst. Als Faustregel gilt: 30 Minuten zusätzlich zur gebuchten Session-Zeit. In meinen Sessions gibt es einen Aufbau, ein Plateau und einen Abschluss. Daher kann es sein, dass ich die Spielzeit um ein paar Minuten verlängere, wenn ich es für angebracht halte - ohne zusätzlichen Tribut nachzufordern. Respektiere aber meine Zeit, indem du mich nach der Session nicht in lange Gespräche verwickelst.

Du möchtest doch nur eingesperrt werden. Einige Dominas unterscheiden zwischen "aktiver Spielzeit" und "passiver Spielzeit". Unter der "aktiven Spielzeit" versteht man eine oder mehrere Szenen, in denen dich die Lady aktiv behandelt, bearbeitet oder bespielt. Das heisst, sie ist ständig bei dir und vollbringt eine Performance. Bei der "passiven Spielzeit" hingegen bist du zwar in ihren Räumen, beispielsweise eingesperrt in einer Zelle, aber sie ist nicht ständig präsent und widmet sich dir nicht aktiv. Natürlich schaut sie ab und zu nach, wie es dir geht. Aber grundsätzlich ist sie dann nicht mit dir beschäftigt. Deswegen gibt es manchmal auch unterschiedliche Tribute für "aktiv" oder "passiv". Dies gilt natürlich nur für längere Session-Zeiten. In grossen Studios werden oft mehrere Gäste gleichzeitig empfangen und so gibt es dort eher Möglichkeiten für längere passive Spielzeiten. Im Hotel BizArt, wo ich meine Sessions gebe, ist immer nur 1 Gast und 1 Lady gleichzeitig anwesend. Deshalb ist es nicht möglich, einfach mal ein paar Stunden in einen Käfig gesperrt zu werden, weil ja "sowieso jemand dort ist". Bei längeren Sessions sind restriktive Auszeiten oder Liegezeiten oft ein Teil des Spiels. In meinen Specials findest du immer nähere Angaben dazu.


Nun ist es vorbei. Nach der Session darfst du wieder in dein Zimmer gehen, dich duschen und ankleiden und wieder "alltagstauglich" machen. Manchmal geht es eine ganze Weile, bis man aus dem Subspace wieder zurückfindet. Deshalb findet normalerweise nach einer Session noch ein kurzes Nachgespräch statt. Die verantwortungsbewusste Domina erkundigt sich danach, wie es dir geht und sorgt dafür, dass du fit und munter wieder in den Alltag entlassen wirst. Manchmal entstehen sehr schöne und interessante Gespräche. Selbstverständlich verabschiedest du dich höflich bei deiner Lady im gleich Stil wie bei der Begrüssung. Ich persönlich mag es, wenn ich nach ein bis zwei Tagen von meinen Subs eine kurze Rückmeldung erhalte, wie es ihnen geht. Mit loyalen Subs halte ich oft auch zwischen den Sessions Kontakt. Aber hier ist natürlich jede Dame unterschiedlich und wie bei allen anderen Dingen auch solltest du einfach fragen, wenn du bezüglich des Kontakts unsicher bist. Denke einfach immer daran, dass die Dame ihr Geld damit verdient, ihre Zeit abzurechnen - wie ein Anwalt oder ein Arzt. Diese würden dir ja auch keine kostenlosen Endlos-Gespräche offerieren.

Alles klar. Nun bist du fit für den ersten Domina-Besuch. Wenn du Interesse an einem Termin hast, aber trotzdem noch unsicher bist, frag einfach deine Lady höflich und anständig. Dann bekommst du bestimmt eine Antwort.



Corona-Nachtrag: Aufgrund der Corona-Pandemie hat sich einiges verändert für professionelle Dominas - aber zum Glück nicht alles! Wie in jeder anderen Branche auch gibt es neue Schutz- und Hygienekonzepte, die vorgelegt werden müssen und von den Behörden regelmässig kontrolliert werden. In meinen eigenen Sessions hatten Hygiene und Schutz der Gesundheit schon immer höchste Priorität. Hände-Desinfektionsmittel steht natürlich in allen Räumen bereit und alle verwendeten Materialien werden nach jeder Benutzung entsorgt oder gewaschen/gereinigt und desinfiziert. Beim Besuch bei einer seriösen Profi-Domina bist du nicht grösserer Gefahr ausgesetzt als beim Besuch deines Coiffeurs. Vergiss auch hier nicht: You get what you pay for. OP-Masken oder FFP2-Masken und Toiletten-Artikel stelle ich zur Verfügung. Bei Unsicherheiten fragst du am besten nach.


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